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REViEW: CASTLEVANiA (N64)

In der Castlevania-Serie wurden Dracula und seine Konsorten mehr als zehn mal in zwei Dimensionen gejagt. Der letzte 2D-Auftritt des Belmont-Clans (Castlevania: Simphony of the Night, PSX) gilt als "State of the Art" seines Genres. Kann den Vampiren auch in der dritten Dimension Paroli geboten werden?

GRAFiK / SOUND

Die Grafik von "Castlevania" hinterlässt einen etwas faden Nachgeschmack. Grösstenteils vermögen Technik und Stil zu überzeugen. An einigen Orten wird dem virtuellen Vampirjäger sogar ein wahrer Augenschmaus geboten: Dazu tragen vor allem die tollen Echtzeit-Lichteffekte bei! Die über weite Strecken verwaschenen Texturen, der auf offenen Flächen ständig präsente Nebel und eine phasenweise tiefe Framerate erinnern N64-Urgesteine an die ersten 64Bit Spiele. Schneider bewegt sich in Grafikwelten, die knapp über dem Durchschnitt liegen.

Der/die Hauptdarsteller/-in (mehr dazu später!) und seine Gegner sind ansprechend animiert. Einzig tadelnswert sind die Geh-Animationen von Schneider. Wenn er z.B. eine Stiege nach oben steigt, macht der "Peitschenheld" unrealistische Sprünge. Die Filmeinspielungen tragen zur Gruselstimmung bei und halten die Story zusammen. Schade, dass die "Castlevania"-Entwickler die Kamerasteurung nicht besser in den Griff bekommen haben: Der virtuelle Kameramann hat viele Heldentode zu verantworten! Während die Grafik gutes Mittelmass ist, bewegt sich der Sound auf Spitzenniveau: Die orchestralen Soundtracks oder der Soloauftritt des Violinenspielers überzeugen genauso wie die Soundeffekte. Wichtig in einem Gruselspiel wie "Castlevania" sind stille Momente. Diese "Ruhe vor dem Sturm"-Stimmung lässt den Joypad-Helden erschaudern: Gut gemacht Konami!

GAMEPLAY / ORiGiNALiTAET

Obwohl "Castlevania" ein 3D-Abenteuerspiel ist, erinnert das lineare Gameplay stark an frühere Belmont-Auftritte in der Zweidimensionalität. Actionfreaks spricht dieses Konzept an, weil sie immer zum nächsten Gegner "geleitet" werden. Spieler mit Entdeckungstrieb fühlen sich gefangen. Innovationen bietet das Spiel keine: Virtuelle Vampirjäger verbringen den grössten Teil der Spielzeit damit, über tiefe Abgründe zu springen, gruselige Gegner mit Peitschenhieben einzudecken und verschiedene Hebel und Schalter zu betätigen. Die Sprünge erscheinen einem viel weiter als sie tatsächlich sind: Wer wagt, gewinnt!

Die typischen Castlevania-Waffen (Kreuze, Weihwasser, ..) tragen viel zur gelungenen Gruselstimmung bei. Glücklicherweise erleichtert ein Zielsystem wie in "The Legend of Zelda: Ocarina of Time" das Anvisieren der Dracula-Kumpanen. Auch die Tag/Nacht-Wechsel erinnern an die "Mutter aller Spiele". Mit Sonnen- und Mondkarten kann der Wechsel beschleunigt werden. Wer aber keine Karten besitzt, muss teilweise bis zu fünf Minuten warten, bis er Zugang zu einem Raum erhält! Weniger lang müssen sich die beiden Hauptdarsteller bis zum nächsten Speicherpunkt gedulden. Die vielen Speichermöglichkeiten sind auch bitter nötig, weil Carrie und Reinhardt viel zu oft sterben. Oft breitet sich ein Frustrationsgefühl aus, welches nicht durch forderndes Gameplay, sondern neben der vergeigten Kameraführung durch eine sehr gewöhnungsbedürftige Steuerung hervorgerufen wird.

Genug gemotzt: Wenn man die Sprung- und Kameratechnik gemeistert hat, macht "Castlevania" einen Riesenspass. Die Horror-Party beginnt schon nach wenigen Spielsekunden, wo man ein "zweistöckiges" (!) Knochenskelett zu bekämpfen hat. Blitz und Donner lassen Schneider Bäume vor die Füsse krachen und dem Gamer die Haare zu Berge stehen! Weil man das Spiel mit zwei Charakteren durchspielen kann, ist in dem ansonsten etwas kurz geratenen Gruseslpiel für längere Unterhaltung gesorgt. Carrie benutzt einerseits andere Waffen als Reinhardt Schneider, andererseits bekommt sie einige andere Levels vorgesetzt. Das Gefühl, dass so viel mehr möglich gewesen wäre, verlässt 64Bit-Vampirjäger leider nie. Ein "Castlevania"-Nachfolger ist bereits angekündigt!

FAZiT

Fazit: Virtuelle Vampirjäger kämpfen zuerst gegen eine vertrackte Kameraführung und eine gewöhnungsbedürftige Steuerung und dann gegen Draculas Konsorten, aber wie! "Castlevania" ist ein Spiel, das man allein auf Grund seines Namens kauft. Horrorfreaks, welche nicht mehr auf den N64-Auftritt von "Resident Evil 2" (click!) warten können, dürfen getrost das "Castlevania"-Modul in ihr "Nintendo 64" stecken.

WERTUNG

[Grafik: 7,5] [Sound: 9] [Gameplay: 8] [Originalität: 6]

[Total: 8,25]

DAS CASTLEVANiA GRUSELKABiNETT:

Süsser Vampir: Nicht alle Vampire beissen! Diese Blondine ist ein Vampir und liebt rote Rosen.

Schlagende Argumente: Neben dem Dolch ist die Peitsche Reinhardts Standardwaffe. Weiter entfernte Gegner werden mit Weihwasser oder Kreuzen "überzeugt".

 

Ein Fall für zwei: Carrie Fernandez hat dasselbe Ziel wie Reinhardt Schneider, erlebt aber eine etwas anderen Spielverlauf. (Bilder Quelle: Nintendo of America)

Schauen statt Schaudern - die Castlevania-Essentials:

Das "the ultra experience"-Preview auf den Castlevania-Nachfolger: (click!)

Die offizielle Castlevania Homepage: (click!)

Die Internet-Zuhause von Konami: (click!)

Wenn auch Weihwasser nicht mehr hilft - Strategien gegen Vampire: (click!)

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