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REViEW: CONKERS POCKET TALES (GBC)

Was ist das: Es ist ein paar Pixel gross, hat einen braunen buschigen Schwanz und bearbeitet bösartige Eicheln mit einer Steinschleuder? Conker heisst Rares neuer Spieleheld. Bevor das Eichhörnchen seinen N64-Einstand feiert, muss es unter gütiger Mithilfe der GBC-Tierfreunde seinen Freund Berri retten - ein Erdhörnchen.

GRAFiK / SOUND

"Conkers Pocket Tales" stellt dem Spieler die Nintendo-übliche Geschmacksfrage: Wer auf supersüsse Spielehelden steht, verliebt sich auf den ersten Blick in den wuseligen Waldbewohner! Zwar erscheint das Eichhörnchen auf dem Display etwas verschwommen, die Animationen kommen dennoch gut rüber. Mir hat es besonders der buschige Schwanz angetan: Conkers "Anhängsel" ist so kuschelig wiedergegeben, dass dadurch der Knuddelfaktor nochmals um 100% steigt - einige Spieler werden angewidert das Modul aus dem GBC entfernen, während der Rest entweder auf Charaktere mit grossen Augen und buschigem Schwanz steht oder sich durch die kindliche Fassade nicht abschrecken lässt und auf Rare-typisches Gameplay hofft. "Hofft"? - dazu später mehr!

Die sechs verschiedenen Cartoon-Welten vermitteln gemischte Eindrücke: Der Schloss-Abschnitt ist z.B. super gelungen. Leider tänzelt Conker während seiner Abenteuerreise nicht selten durch leblose Level, die ohne viel Liebe zum Detail gestaltet wurden. Zwar muss das Eichhörnchen im Wilden Westen umhergewirbelten Strohballen ausweichen und im Urwald aufpassen, dass es nicht von Schlangen in seinen übergrossen Schwanz gebissen wird. Auf solche Dinge ist die Einzigartigkeit der Welten aber beschränkt. Nein, schlecht ist die Spielegrafik nicht - die Prärie sieht so aus, wie eine Prärie auf dem GBC aussehen kann - nicht mehr und nicht weniger. Besonders viel Effort scheint hinter der Optik nicht zu stecken. Sehenswert sind jedoch die Filmchen, welche technisch und stilistisch allererste Erdnussbutter sind.

Soundtechnisch ist "Conkers Pocket Tales" im Mittelfeld anzusiedeln. Die Effekte sind gut gelungen, bieten aber nichts neues, der Soundtrack ist so zuckersüss wie der Hauptdarsteller - also genauso Geschmacksache.

GAMEPLAY / ORiGiNALiTAET

Rare ist ein absoluter Hitgarant! Mit jeder neuen Spieleperle sind die Erwartungen der Mario-Gemeinde gestiegen und jedesmal wurden sie übertroffen. Bis jetzt: Dies liegt weniger an den zu hohen Erwartungen, als an einem Spiel, welches Gameplay-mässig nicht aus den Durchschnittsmodulen herausragt und im Vergleich zu anderen Rare-Spielen keine Innovationen bietet.

Das Hörnchen Conker kann aufrecht gehen, auf allen Vieren sprinten und wenn nötig mit Anlauf über Hindernisse hinweg springen. Seine Standardwaffe bildet eine Stein-, beziehungsweise "Nussschleuder". Im Verlauf seines Abenteuers spielt sich der Waldbewohner weitere Hilfsmittel wie eine Spitzhacke oder eine Tauchausr&uumler;stung frei. Der Spielablauf erweist sich als linear, auch wenn man gewisse Level anderen vorziehen kann. In den verschiedenen Welten müssen Aufgaben gelöst werden, die einerseits Jump'n Run-Geschick fordern, andererseits auch logisches Denken verlangen, wenn der Waldbewohner zum Beispiel Kistenrätsel lösen muss.

Und was noch? Was hat Rare weiter ins Spiel eingebaut, um es aus dem Durchschnitt herauszuheben? Leider gibt es nichts zu erwähnen, was Conkers Abenteuer von anderen GBC-Adventures positiv unterscheiden würde, auch die unzähligen Minispiele nicht. Rare selbst hat "Conkers Pocket Tales" (CPT) mit "Zelda DX" verglichen - von der Klasse dieses Miyamoto-Krachers ist die Eichhörnchensimulation aber meilenweit entfernt, auch wenn man nicht wenige Anleihen vom farbigen Zeldaabenteuer erkennen kann. Ein Exempel für die Ideenarmut: Im linearen Urwaldlevel muss der Eichhörnchen-Freund ein halbes Dutzend mal in immer denselben Gebäuden simple Kistenrätsel lösen, damit ein Hindernis aus dem Weg geräumt wird - wo bleibt da der Spielwitz? CPT bietet null Innovationen! Und sowieso, klettern Eichhörnchen nicht eigentlich Bäume hoch? Conker bleibt nicht nur Gameplay-mässig auf dem Boden.

Trotzdem, "Conkers Pocket Tales" bietet während zwanzig Stunden solides Gameplay - wie Dutzende andere GBC-Spiele auch. Auch wenn ich mich nicht zur CPT-Zielgruppe zähle, obwohl ich mich nach unbestätigten Aussagen nicht selten wie ein Kind benehme, hätte ich von Rares GBC-Debut mehr erwartet.

FAZiT

Conker kriegt eins auf die Nuss: Wer von Rares "Eichhörnchen-Begleitschutz" ein Feuerwerk an Gameplay-Innovationen erwartet, wird enttäuscht sein - nichts neues im Eichenwald. Wer auf solides Zelda-eskes Gameplay nicht verzichten kann und zudem auf niedliche Spielehelden steht, soll Conker bei seiner Heldentat zur Seite stehen.

Ein buschiger Schwanz mit einem Eichhörnchen dran: Conkers "Anhängsel" hat's mir wirklich angetan - Freudianer werden ihre Freude dran haben...

WERTUNG

[Grafik: 8] [Sound: 8] [Gameplay: 8] [Originalität: 5]

[Total: 8]

NINTENDO

Hat sich das Warten gelohnt: Das "Conkers Pocket Tales" - Preview

NINTENDO

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