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REViEWS: METAL GEAR SOLID (PSX)

Zweimal wurde Konamis Agentensimulation zum besten Spiel der E3 (Electronic Entertainment Exhibition) gewählt. Die Fachpresse war sich schon Monate vor dem Erscheinungstermin einig, dass MGS (Metal Gear Solid) nicht nur auf der Playstation in allen Belangen neue Standards setzen wird.

Grafik / Sound: Was die audiovisuelle Präsentation angeht, gibt's bei MGS nichts zu motzen! Im Gegenteil, technisch wurde noch einmal alles aus der Playstation rausgeholt. Die in einem düsteren Stil präsentierte Grafik wird aus festen Kamerapositionen "gefilmt". Aehnlich wie in Resident Evil sieht man den Hauptdarsteller Snake aus der jeweils optimalsten Perspektive durch die Räume und Landschaften schleichen. Der Spieler hat aber die Möglichkeit, in die Ego - Perspektive zu wechseln und die Blickrichtung nach eigenem Gutdünken zu verändern. Eine optimale Kombination! Dabei präsentiert sich die Grafik ständig auf höchstem PSX - Level. Nur verwöhnten N64 - Spielern erscheint die aus der Nähe betrachtete Umgebung etwas pixelig - dafür vermissen sie in grossen Räumen und unter freiem Himmel den Nebel. Musik, Soundeffekte und Sprachausgabe sind das Beste, was man bisher auf einer Konsole erleben konnte! Einerseits stimmt die Qualität: Die Musik passt und bei den deutschen Stimmen merkt man, dass Profis am Werk waren. Andererseits wird der Gamer auch durch die Anzahl und die Länge der Dialoge voll in das Spielgeschehen hineingezogen.

Gameplay / Originalität: Ich muss gestehen, dass ich von MGS am Anfang enttäuscht war. Vielleicht lag es auch nur an den unendlich hohen Erwartungen an dieses Spiel. Als ich dann gegen Psycho Mantis antreten musste, begann das Spiel so richtig einzufahren! Der Moment, als dieser Zwischengegner meinen Kontroller auf dem Boden hin und her bewegte, war einer der coolsten und originellsten, den ich bisher in virtuellen Welten erleben durfte. Die Schnittstelle zwischen Realität und künstlicher Spielewelt wurde damit auf innovativste Weise neu genutzt: Während sonst der Spieler in die virtuelle Welt eingreift, wird hier plötzlich eine aus Bits und Bytes bestehende Spielfigur im Wohnzimmer tätig! Gratulation Konami, der Gedanken - lesende Psycho Mantis könnte alleine ein Grund für den Kauf dieses Spiels sein. MGS überzeugt aber noch durch viele andere kleine Details, die ich hier nie und nimmer alle aufzählen kann: Snake kann sich bei erkälteten Wachen einen Husten holen (Ein hustender Agent ist schon bald ein toter Agent!), Wachen folgen Snakes Fussspuren im Schnee, durch das Klopfen an einer Wand kann man Wachen in die Irre leiten...

Rund drei Viertel der Spielzeit von etwas mehr als zehn Stunden, verbringt der virtuelle Held aber nicht mit spielen, d.h. Interaktion mit der virtuellen Welt, sondern mit dem Anhören von festgelegten Dialogen oder dem Schauen von Filmeinlagen, die im In - Game - Grafikstil präsentiert werden. Wer auf interaktive Filme im Stile von Resident Evil steht, kommt nicht um MGS herum. Wer sich aber nicht durch den filmreifen Handlungsablauf packen lässt, oder mehr Interaktion erwartet, sitzt während den Gesprächen oder Filmen nur gelangweilt da.

Fazit: Metal Gear Solid ist mit Abstand der beste interaktive Film aller Zeiten! Wenn die taktische Spionage - Simulation und nicht die Filme und endlosen Gespräche im Zentrum stehen würden, wäre MGS dank dem genialen und innovativen Gameplay auch das beste Video - Spiel.

Grafik

Sound

Gameplay

Originalität

9

9,75

9,5

9,5

Total

9,25

NINTENDO

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